24.08.2004 (HAZ)
Petze in Passion
Gospelchor „Voices in Passion“ bringt Kirche
zum Swingen
Eigentlich heißen sie ja „Gospel-Singers“,
die acht weiblichen und vier männlichen Mitglieder
des Gemischten Chores Petze. Doch weil sie nach fünf
Jahren auch Ausflüge in benachbarte Bereiche unternehmen,
heißen sie ab sofort „Voices in Passion“.
Das trifft auch eher den Geist des Chores, denn „die
Leidenschaft zur Musik verbindet uns“, wie Bernward
Rahn in der Paulus- Kirche versicherte. Dort gab die
Formation nun ihr erstes Konzert in Hildesheim. Leiterin
ist Musikstudentin Juliane Jensen aus Hannover/ Sibbesse,
die in diesem Konzert aber auch am Klavier, als Gesangssolistin
und im Chor zu erleben war. Bei diesen Gelegenheiten
wurde sie als Dirigentin ersetzt durch das Mitglied
Sabine Immer.
Diese wiederum und ihre Kollegin Jana Grobe traten auch
als Solistinnen auf. Jana Grobe präsentierte sich
mit dem Gershwin- Song „A foggy day in London
town“, den sie mit natürlicher junger Stimme
in der Musicaltechnik interpretierte, in der Höhe
aber in die klassische Gesangstechnik wechselte. Juliane
Jensen hingegen sang „Ride on King Jesus“
mit Soul und in der Höhe kräftiger Musicalstimme,
die allerdings in den tiefen Tönen schwach wirkte.
Stark präsentierte sich jedoch der Chor als Einheit,
gestaltete die einzelnen Stücke in harmonischem
Zusammenklang - teilweise a capella, ansonsten begleitet
von einer kleinen Band, bestehend aus Klavier, Schlagzeug
und Gitarre. In einigen wenigen Fällen waren zwar
kleine Unsauberkeiten in der Intonation zu entdecken,
aber es überwog die differenzierte musikalische
Ausarbeitung Juliane Jensens, zum Beispiel in Dynamik
und Tempo.
Besonders schön gerieten zwei Stücke, die
nicht in den Gospelbereich fallen und damit das neue
Profil des Chores unterstrichen: zwei Madrigale aus
dem 16. Jahrhundert. Trotz des sich ins Virtuose steigernden
Tempos brachte der Chor die kanonartigen Einsätze
der vielen kleinen Strophen in perfektem Timing und
die Staccati akkurat. (…)
Das Publikum in der Pauluskirche zeigte sich denn auch
sehr begeistert. Nach der zweiten Zugabe zogen die Sänger
dann aus der Kirche aus. Und das war auch gut so. Denn
sonst hätten die Himmelsthürer die Petzer
wohl gar nicht mehr nach Hause gelassen. ere